Der Ringturm steht heuer im Zeichen Polens: Der Krakauer Künstler Marcin Maciejowski verhüllt den Büroturm mit „Verbindende Geschichten“, im Erdgeschoss ist die Schau „Moderne in Krakau“ bei freiem Eintritt zu sehen.
Der Ringturm wird bereits zum 17. Mal künstlerisch verhüllt, in diesen Tagen starten die Arbeiten an der Außenfassade des Headquarters von Österreichs größter internationaler Versicherungsgruppe. Über die Sommermonate wird das Kunstwerk „Verbindende Geschichten“ des polnischen Künstlers Marcin Maciejowski zu sehen sein. Die Verhüllung ist 4.000 Quadratmeter groß und besteht aus insgesamt 30 bedruckten Netzbahnen mit einer Breite von rund drei Metern und einer Länge von bis zu 63 Metern. „Unser kulturelles Leuchtturmprojekt widmen wir heuer Polen. Parallel präsentieren wir im Ausstellungszentrum im Ringturm die Schau ‚Moderne in Krakau‘. Beides ist Ausdruck unserer engen Verbundenheit mit den polnischen Kundinnen und Kunden sowie Kolleginnen und Kollegen und ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung. Wir wollen eben ‚verbindende Geschichten‘ weiterschreiben, und das nicht nur im geschäftlichen, sondern auch im kulturellen Miteinander“, erklärt Mag. Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group (VIG). Bereits 1998 ist die Vienna Insurance Group in den polnischen Markt eingetreten, heute zählt Polen zu den wichtigsten Kernmärkten der Gruppe. Die VIG ist in den Sparten Leben und Nichtleben mit den Gesellschaften Compensa, Vienna Life, InterRisk, dem digitalen Versicherungsvermittler Beesafe sowie der Pensionskasse Vienna PTE in Polen vertreten.
Das Kunstwerk
Mit dem Werk „Verbindende Geschichten“, das der Krakauer Künstler Marcin Maciejowski eigens für den Ringturm geschaffen hat, erscheint dieser im Gewand einer überdimensionalen Bibliothek. Die Atmosphäre ist intim und heimelig, womit klar ist, dass es sich um ein privates Zuhause handelt. Während auf der zum Donaukanal zugewandten Seite die häusliche Bücherwand zu sehen ist, steht auf der Rückseite „Dieses Buch wird nicht nur zu meiner Geschichte werden, sondern auch zu Deiner“ in deutscher und polnischer Sprache. Damit will Maciejowski jenen Augenblick beschreiben, in dem sich eine Idee von einem Menschen zum nächsten überträgt. Auch der Mann vor der Bibliothek, der sich nach einem besonderen Buch auf einem höheren Regalfach streckt, will es mit jemandem teilen. „Bücher beinhalten nicht nur den Erfahrungsschatz der Autorinnen und Autoren. Sie fördern das Verständnis der Menschen untereinander, schlagen Brücken und verbinden Kulturen. Bücher sind das Fenster zur Welt und die ‚Verbindende Geschichten‘ am Ringturm werden zu einer Schnittstelle von geistiger Innenwelt und öffentlichem Leben“, so Marcin Maciejowski über sein Werk.
Der Künstler
Marcin Maciejowski (geb. 1974) studierte Architektur in Krakau, danach Grafik an der Akademie der Bildenden Künste. Mit Rafał Bujnowski und Wilhelm Sasnal gründete er die Künstlergruppe Ładnie, ein prägendes Phänomen der polnischen Kunst der frühen 2000er, die neue Impulse, Perspektiven und Bildsprachen einbrachte. Bis heute arbeitet Maciejowski dabei medienübergreifend – mit Malerei, Zeichnung, Plakaten, Comics und Kunst im öffentlichen Raum. Seine Werke verbinden Alltagsbeobachtung, Popkultur und Kunstgeschichte, besonders die Malerei alter Meister. Stilistisch kombiniert er plakative Vereinfachung mit malerischer Präzision. Seine Arbeiten sind in internationalen Museen und Sammlungen vertreten. 2010 widmete ihm das Nationalmuseum Krakau eine Einzelausstellung. 2025 erschien ein Künstlerbuch in Zusammenarbeit mit dem Königsschloss Wawel.
Noch bis 20. Juni: Krakauer Baukunst im Ringturm
Die Schau „Moderne in Krakau“ ist noch bis 20. Juni im Ausstellungszentrum im Ringturm (Schottenring 30, 1010 Wien) von Montag bis Freitag, 9:00 bis 18:00 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen. Die Ausstellung ist Teil der beliebten Reihe „Architektur im Ringturm“ des Wiener Städtischen Versicherungsvereins und widmet sich der architektonischen Moderne in Krakau. Sie beleuchtet anhand von Texten, Fotografien und Plänen intensiv zwei prägende Epochen: die historische Moderne (1919–1939) und die pluralistische Moderne ab 1989. Alle Informationen unter www.airt.at.
